1,5 Monate Eliminationsdiät – Was bisher geschah
Seit anderthalb Monaten nun quäle ich mich mit einer Hardcore-Eliminationsdiät rum – Hier ein vorläufiges Fazit
Angefangen hatte ich das ganze mit gerade mal fünf Lebensmitteln: Lammfleisch, Brokkoli, Blumenkohl, Olivenöl und Gurke (achja, und Salz). Alle 3-5 Tage habe ich ein neues Lebensmittel ausprobiert und meine Symptome beobachtet. Der Grund für dieses radikale Vorgehen lag in meiner Neurodermitis, von der ich vermute, dass sie mit Nahrungsmittel-Kreuzallergien zusammenhängt, die widerum mit meinem Heuschnupfen zu tun haben. Gleichzeitig ist es natürlich eine gute Gelegenheit, die Wirkung bestimmter Lebensmittel auf meinen Morbus Crohn zu testen.
Erfolgreich zu meiner Diät hinzufügen konnte ich bisher:
- Zucchini, Huhn, Salat, Spinat, Blaubeeren, Brombeeren, Hokkaido, Kurkuma
Keine Neurodermitis, dafür aber Bauchschmerzen oder Blähungen bereiteten mir:
- Rote Beete, Zwiebeln, Lauch, Knoblauch, Rosenkohl
Hautprobleme habe ich ganz klar von folgenden Lebensmitteln bekommen:
- Joghurt (laktosefrei), Karotten, Melone, möglicherweise Banane
Als Leitfaden, welche Lebensmittel ich ausprobiere, diente mir die Liste der möglichen Kreuzallergene zu meiner Pollenallergie. So eine findet ihr zum Beispiel hier: http://www.allergie-doktor.de/alles-zu-allergien/kreuzallergien.html
Leider sind die Tabellen, die man im Netz findet, nicht sehr einheitlich. Manche unterscheiden auch zwischen häufigen und seltenen Kreuzreaktionen. Als weiteren Anhaltspunkt nahm ich einen Freund von mir her, der selbst unter Neurodermitis und Heuschnupfen leidet, und der im Prinzip nur noch grünes Gemüse und Beeren essen kann. Bei ihm fängt die Reaktion allerdings schon im Mund an. Diesen Luxus habe ich leider nicht, ich merke die Auswirkungen zwischen 5 und 48 Stunden später.
Bisher kann ich sagen, dass meine Neurodermitis um einiges besser geworden ist. Meine Kopfhaut hat sich etwas beruhigt, einige Stellen so wie Ohren und Nase sind fast komplett abgeheilt (zum ersten Mal seit mehr als einem Jahr). Leider habe ich seit einer Woche einen neuen Entzündungsherd an einer Stelle, die vorher friedlich war, ohne dass ich einen Auslöser dafür verdächtigen könnte. Nervlich ist die Prozedur also einigermaßen anstrengend, da man permanent Rückschläge erlebt, während die Fortschritte recht langsam vonstatten gehen. Ich kann trotzdem jedem nur wärmstens ans Herz legen, einmal eine Eliminationsdiät zu machen, wenn man Neurodermitis hat, denn seine Trigger zu kennen, ist die halbe Miete.
Ein interessanter Nebeneffekt ist außerdem, dass man seine Geschmacksnerven komplett resettet. Schon nach einer Woche hatte ich meine Zuckersucht überwunden. Während ich zuvor nach dem Essen von etwas Herzhaften automatisch Lust auf Süßes bekam, kommt mir dieser Gedanke mittlerweile gar nicht mehr. Mein absolutes Highlight der letzten Wochen war der Moment, als ich Joghurt ausprobierte und Sahnejoghurt mit Heidelbeeren essen durfte. Mjam! Gestern habe ich zum ersten mal Kokosmilch probiert, worauf ich mich wie ein Kind gefreut habe. Aber das süßeste, was ich zur Zeit esse sind… Zwiebeln (!)
Ich werde die Prozedur wohl noch einige Wochen weiter machen, aber morgen werde ich zusätzlich noch einen anderen Weg einschlagen. Da ich immer wieder über den Zusammenhang von Morbus Crohn und Neurodermitis gelesen habe und Studien gefunden habe, die auch Neurodermitis in den Zusammenhang mit einer unausgeglichenen Darmflora bringen, stand der Entschluss für mich bald fest: Ich will eine Stuhltransplantation.