Next up: Die oligoallergene Basisdiät
Seit nunmehr einem Jahr und 3 Monaten plage ich mich mit einem Neurodermitisschub herum, dem sich nicht beikommen lässt. Seit vier Monaten halte ich mich strikt an das Autoimmunprotokoll und habe noch keinerlei Verbesserung gesehen. Wahrscheinlich ist das nicht verwunderlich, da Neurodermitis gar keine Autoimmunkrankheit ist, aber ich hatte mir trotzdem zumindest Linderung erhofft.
Die Hoffnung auf Besserung durch Ernährung kam daher, dass man in diesem Internet immer wieder Stimmen hört, die erzählen, sie hätten ihre Neurodermitis mit dem Weglassen bestimmter Nahrungmittel in den Griff gekriegt. Da allerdings jede dieser Stimmen einen anderen Weg mit Erfolg zu beschreiten scheint, lag die Einsicht nahe, dass es etwas mit Lebensmittelallergien bzw. -unverträglichkeiten zu tun haben könnte. Meine Mutter sagte mir früher immer, ich würde auf Erdnüsse mit Neurodermitis reagieren. Allerdings hatte ich diesen Zusammenhang nie selbst direkt gesehen und daher ihre Warnung größtenteils ignoriert. Auch habe ich keinen Juckreiz, wenn ich Erdnüsse esse wie das bei Haselnüssen der Fall ist. Erst dank meinem heftigen Schub fing ich nun an, der Sache etwas näher auf den Grund zu gehen.
Da das Immunsystem eine ziemlich komplexe Angelegenheit ist und eine allergische oder sonstwie geartete Reaktion über die verschiedensten Signalketten hervorgerufen werden kann, sind Tests auf Lebensmittelunverträglichkeiten nur mäßig erfolgversprechend. Die oftmals angepriesenen, schweineteuren IgG-Antikörpertests sind in Fachkreisen sehr umstritten. Mein erster Anhaltspunkt war die Suche nach Kreuzallergien, die bei Heuschnupfen häufig auftreten. Zwar hatte ich einen solchen Zusammenhang unterbewusst schon geahnt, mit der Nase darauf gestoßen wurde ich allerdings erst, als ich eines Nachmittags zwei grüne Äpfel verspeiste (die das einzige waren, was ich in der Uni-Mensa mit meiner eingeschränkten Diät noch essen konnte) und mich noch am selben Abend blutig kratzte. Einige Tage später las ich dann irgendwo, dass die klassischste aller Kreuzallergien die zwischen Birkenpollen und grünen Äpfeln sei.
Ich lies also einen Prick-Test auf verschiedene Pollen und Allergene durchführen und fand heraus, dass ich hauptsächlich auf Bäume (Birke & Co) und Gräser allergisch bin. Dazu gibt es nun Listen, mit möglichen Kreuzallergien, die auftreten können, aber nicht müssen. Leider sind die Informationen hierzu im Internet recht unterschiedlich und auf verschiedenen Listen finden sich verschiedene Auslöser. Wenn man den kleinsten gemeinsamen Nenner sucht, stellt man schnell fest, dass vor allem alle Obstsorten unter Verdacht stehen und viele Gemüsearten auch.
Statt nun herzugehen und nach und nach immer mehr wegzulassen, habe ich beschlossen, das letzte Register zu ziehen und die Sache von unten her anzugehen und zwar mit Hilfe einer oligoallergenen Basisdiät.
Was das sein soll? Es handelt sich dabei um eine Eliminationsdiät, die mit Nahrungsmitteln von möglichst geringem allergenen Potential startet. Diese wären:
- Lammfleisch
- Brokkoli
- Blumenkohl
- Gurke
- Banane
Dazu darf man noch Olivenöl, Salz und Pfeffer reichen und das war’s dann schon. Zur Sicherheit lasse ich Banane auch außen vor, da ich in allem Obst den Teufel ahne. So wird das ganze ganz nebenbei auch noch zu einer Zucker-Entzungs-Kur. Diesen ziemlich traurigen Speiseplan werde ich 5-6 Tage befolgen und dann jeweils ein neues Lebensmittel einführen. Wie sich das ausgeht, werde ich dann demnächst an dieser Stelle berichten.